René Müller AG Steinbruchunternehmung

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Alter der Gesteine

Anwendungsrichtlinien für die Versetzung und den Einbau von Kalksteinen

Anwendungsrichtlinien für die Verlegung von Kalksteinplatten

 

 

Alter der Gesteine      

Keiner Gesteinsart ist ein generell gültiges Alter zu eigen, da sich zu allen Zeiten die unterschiedlichsten Gesteinsarten gebildet haben und auch zukünftig noch bilden werden. Grundsätzlich hat auch das Alter keinerlei direkten Einfluss auf die Qualität von Gesteinen. die ältesten Gesteine der Erde werden im Bereich so genannter Urkontinente (Kratone) gefunden. Da diese Gebiete im Verlauf der Erdgeschichte einer starken Abtragung unterworfen waren, findet man hier bevorzugt Plutonite und noch metamorphe Gesteine, also Gesteinstypen, die in tiefen Bereichen der Erdkruste gebildet werden. Kratonale Bereiche nehmen weite Bereiche Kanadas, Brasiliens, Russlands, Skandinaviens (Finnland, Schweden), Afrikas, Indiens, Australiens und der Antarktis ein. Sie liefern sehr wertvolle Natursteine. Die jüngsten nutzbaren Natursteine verdanken ihre Entstehung der Aktivität von Vulkanen. In gewissen Grenzen lassen sich die derzeit genutzten Natursteine in Abhängigkeit von den Herkunftsgebieten folgenden Epochen zuordnen.

  1. älter als 500 Mio. Jahre: Plutonische Gesteine Westschwedens und Brasiliens, die Gabbros aus Südafrika, viele Gneise aus Indien, Brasilien und Afrika.
  2. Entstanden vor 400 - 500 Mio. Jahren: metamorphe Gesteine im westlichen Skandinavien (Norwegen), die schwarzen Dolorite Schwedens.
  3. entstanden vor 300 - 400 Mio. Jahren: Diabase im Harz und im östlichen Rheinischen Schiefergebirge, Kalksteine aus Belgien, dem Sauerland, dem Bergischen Land, Hessen (Lahngebiet) und Frankenwald, Tonschiefer, Grauwacken und Quarzite aus dem Rheinischen Schiefergebirge.
  4. entstanden vor 300 - 400 Mio. Jahren: Plutonite aus Mitteleuropa, Sandsteine und Kohleschichten des Ruhrgebietes, Buntsandstein der Pfalz, des Saarlands und Maingebiets, die Vulkanite (Porphyte) Sachsen-Anhalts und des Naheraums.
  5. entstanden vor 100 - 200 Mio. Jahren: die meisten mitteleuropäischen Sandsteine (Main, Weser, Tauber, Neckar) und Kalksteine (Jura, Muschelkalk). Auch die Kalksteine des nördlichen und südlichen Alpenrands.  
  6. entstanden vor 10 - 100 Mio. Jahren: die meisten Marmore, Gneise, Quarzite und Granite der Zentralalpen. Viele Sandsteine Norddeutschlands, Serpentinite aus Italien und Griechenland.
  7. entstanden vor 1 - 10 Mio. Jahren: viele Konglomerate und Brekzien, Kalksteine Jugoslawiens und Portugals, viele Basalte, Trachyte und Andesite in Mitteleuropa. Schillkalke und Kalksandsteine.
  8. jünger als 1 Mio. Jahre: alle Travertine und Onyxmarmore. Vulkanische Gesteine in Deutschland (Eifel), Frankreich (Massif Central) und Italien.


Anwendungsrichtlinien für die Versetzung und den Einbau von Kalksteinen    

Naturstein Mauerwerk

Es wird darauf hingewiesen, dass die Versetz und Einbaurichtlinien keine fachmännische Beratung ersetzen können. Diese Richtlinien sind ein unverbindlicher Hinweis zur richtigen Vorgehensweise beim Versetzen und Einbauen von Kalksteinen für unsere Kundschaft.

Durch seine Materialbeschaffenheit verfügt der Jurakalkstein über eine überdurchschnittliche Widerstandsfähigkeit gegenüber aggressiven Umwelteinflüssen. Wir weisen auf die nachfolgende bewährte fach- und sachgerechte Anwendungspraxis (SIA Norm V 178) hin. Das Risiko eines Frostschadens kann gemäss dieser Verfahrensweise nahezu ausgeschlossen werden.

  1. Wegen der Materialtypischen Saugwirkung bei Kalksteinen ist Staunässe in jedem Fall zu vermeiden. Deshalb dürfen die Natursteine nicht direkt mit dem Erdreich in Verbindung gebracht werden. Es ist eine Wasserdurchlässige Unter- Hinterfüllung (z.B. mit Schotter oder mit sauberen Schroppen) erforderlich. Gegebenenfalls ist zwischen der Hinterfüllung und der Erdschüttung eine Geotextilbahn (Vlies) einzulegen um das Einschwemmen von feinen Erdteilchen zu vermeiden.
  2. Eine Drainageleitung zur Entwässerung ist am Fuss des Mauerwerks zu verlegen.
  3. Die geschichteten bzw. lagerhaften Gesteine sind im Bauwerk so zu verwenden wie es Ihrer natürlichen Schichtung entspricht.

 


Anwendungsrichtlinien für die Verlegung von Kalksteinplatten     

Polygonalplatten / Schrittplatten

Unterbau / Bettungsschicht

Bei ausreichend tragfähigen, frostsicheren und wasserdurchlässigen Untergrund genügt der Einbau von einer 10 cm starken wasserdurchlässigen Unterbauschicht aus Splitter 0-20 mm. Auf diese leicht verdichtete Unterlage (Reinplanie) ist eine Schicht aus Splitt 3-6 mm von ca. 3 cm bis 5 cm aufzubringen und mit einer Latte abzuziehen.

Neigung

Die Steinbodenneigung um 2 cm pro verlegtem Meter sollte auf jeden Fall eingehalten werden. Diese Neigung erleichtert die Pflege und die natürliche Reinigungswirkung durch den Regen wird gefördert.

Fugen

Die Platten sind nicht im Kontakt zu verlegen, sondern es sind allseits Fugen von ca. 5 mm bis 10 mm offen zu lassen. Durchgehende Fugen von länger als drei Platten sind zu vermeiden. Abschliessend werden die Fugen der verlegten Platten mit Lehmfreien Sand 0-3 mm eingeschwemmt.

 

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